Hm, ich verfolge das jetzt schon einige Wochen. In diversen Foren tauchen diese Karten auf. Die Welle ausgelöst hatte der ADAC vor ein paar Monaten im ADAC-Heft und auf seiner Webseite.
Ist zwar meiner Meinung nach schön und gut, dass es zu jedem Automodell eine Karte gibt, aber einen richtigen Sinn erkenn ich nicht dabei.
Laut ADAC soll man sie im Innenraum aufbewahren, vorzugsweise in der Sonnenblende.
Schön und gut.
Auch muss man jetzt diese Karten nochmals unterteilen. Auf der von Audi sind Punkte wie Batterie, Airbag, Kraftstofftanks und Airbagzünder bzw Steuergeräte verzeichnet.
Auch Gasdruckdämpfer und Überollschutz.
Es gibt für Feuerwehren aber noch speziellere Karten. Nämlich über die genaue Struktur der jeweiligen Karossen. Dort sind einzelne Bereiche markiert in Bezug auf ihre Festigkeit.
Welches Karossenteil ist wie stark unf fest, hochfest, höchstfest ausgelegt. Und was am wichtigsten ist, Punkte an denen man gezielt die Rettungsscheren, Spreizer, Gurte, Seile befestigt um die Karosse zu knacken.
Hier sehe ich die Schwierigkeiten bei den neuen Karossen.
Dinge wie in der Audi Karte, Batterie , Tank und so...sind Lapalien. Dinge die man vor Ort weiss. Ist die Batterie bspweise nicht im Motorraum, ist sie wohl im Kofferraum, bzw unter der Rücksitzbank. Tanks sind immer Crashgeschützt im Bereich der Hinterachse gelegen.
Gasdruckdämpfer wird’s immer an Heckklappen und Motorhauben geben. Davon geht man immer von einer Links-Rechts-Montage aus.
Für die Airbags gibt’s spezielle Sicherungsgeschirre die man übers Lenkrad macht und fixiert. Erst danach beginnen die Rettungsarbeiten am Mensch. Er kann zwar noch auslösen, und der Retter bekommt n Knalltrauma, aber er wird von keinen Teilen getroffen. Dass Airbags in Sitzen, Holmen sind ist auch die Regel. Meist haben die Patronen gleichen Bauplatz.
Aber selbst die Profikarte der Karosse bringt nichts wenn sie im Innern liegt und der Wagen so verdellt ist, dass man nicht reinkommt. Hier wäre ein Platz auf der Innenseite einer Scheibe besser. Und ein Aufkleber .
Das größte Übel ist aber nicht, dass man nicht wissen könnte wie man die Karosse knackt, sondern die Ausstattung der Feuerwehren und deren Weiterbildung. Ich kenns jetzt nur von unserer örtlichen freiwilligen Wehr. Da gibt’s eigentlich keine Schulungen zu Karossen die neu auf dem Markt sind. Das kostet ja alles Geld, was eine Kommune nicht so hat. Desweiteren fehlt das Geld für neuere Rettungsmittel, die die neueren Karossen besser knacken.
Die Stärke der Feuerwehr ist die, wenn viele Leute vor Ort sind. Man verlässt sich auf die Kameraden. Einer ist immer dabei, der schon mal ein aktuelles Modell öffnete und weiss man sie knackt. So ist es auch mit den Teilen der Audikarte. Man hat seine Erfahrungen gesammelt wo was ist.
Ich persönlich brauchte/brauche die Info von beiden Karten eigentlich auch nicht. In den meisten Fällen kommen wir kurz nach der Feuerwehr zum Unfallort. Liegt daran dass wir einige Dörfer zu betreuen haben und über einige Dörfer fahren müssen. Die zuständige Feuerwehr aber immer vom Ort des Unfalls anrückt. Das ist weniger Zeit und Strecke.
Ausnahmen waren unsere Flüge mit dem Rettungshubschrauber. Hier war man teils vor der Feuerwehr vor Ort.
Und auch hier hätten uns beide Karten nichts genützt, da wir die Ausrüstung der Feuerwehr nicht haben, und warten müssen. In brenzligen Situationen improvisiert man und versucht mit irgendwas, was man findet und zweckentfremdet nach innen zu gelangen. Auch unter der Gefahr dass Batterie/Airbag, Gasdruckdämpfer, Sprit irgendwie gefährlich werden können.
Dies kann ich nur auf mich und unsere örtliche Feuerwehr beziehen. Woanders kann es anders geregelt sein.
Hier wäre ein Kommentar von Race-Hugo mal intressant.
Was die Karten betrifft, denke ich, dass ein EU-Abgeordneter mal wieder ne fixe Idee hatte und dies als irgendeine DIN/ISO-Vorgabe zum Laufen brachte. Die Autofirmen mussten nachziehen.
Wie gesagt, spezielle Infos von den Herstellern an die Rettungskräfte gab es immer. Nur leider hängt die flächendeckende Umsetzung am fehlenden Geld für Schulungen und neuere Rettungsmittel.