Quelle: ACE Presseservice
http://www.ace-online.de/der-club/news/i…a08fe6ef7af9d11
Stuttgart (ACE) 10. September 2013
– Angesichts wachsender Unfallgefahren hat der ACE Auto Club Europa von Herstellern und Zulassungsbehörden gefordert, sie sollten den ausufernden Gebrauch von Internet und Navigation im Auto besser unterbinden. „Die Gefahr kommt aus der Mittelkonsole, wer die dortigen Bedienelemente für Multimediaanwendungen während der Fahrt aktiviert, wird nicht selten über die Toleranzgrenze hinaus abgelenkt“ monieren Verkehrssicherheitsfachleute des Clubs.
Unfallaufnahme soll Klarheit bringen
Laut ACE wird schon heute rund jeder vierte Verkehrsunfall durch Ablenkung verursacht. Das Bundesverkehrsministerium will nach Informationen des Clubs demnächst die polizeiliche Unfallaufnahme ergänzen und erkunden lassen, wodurch Unfallfahrer konkret abgelenkt wurden. Damit greift das Ministerium eine Forderung auf, die der ACE zuvor bereits an die Adresse der Unfallforschung gerichtet hatte.
Unmittelbar vor Beginn der IAA schlägt der ACE außerdem vor, eine konzertierte Aktion von Experten ins Leben zu rufen. Deren Aufgabe sei es, die Grenzwerte der Ablenkung durch Infotainment-Angebote für alle Hersteller verbindlich zu definieren und dafür wissenschaftlich standardisierte Messverfahren festzulegen. „Momentan entscheidet jeder Hersteller selbst, welche Anforderungen, Messmethoden und Grenzwerte für die komplexen Multimediasysteme im Auto zugrunde gelegt werden.“ Auch Zulassungsbehörden und EU-Kommission müssten jetzt tätig werden, verlangt der ACE. „Wer das Maß eines Rückspiegels und die Leuchtkraft eines Scheinwerfers bestimmt, der ist auch zuständig für die Anwendungssicherheit integrierter elektronischer Systeme im Auto“, argumentieren die ACE-Experten.
Falls entsprechende Empfehlungen von den Herstellern nicht freiwillig als verbindlich anerkannt und praktisch umgesetzt werden, muss der Gesetzgeber für unabdingbare Normen sorgen“, unterstrich der ACE.
Der Club verweist dazu auf eine gemeinsam mit der Universität Salzburg durchgeführten Praxisstudie. Dabei wurden die von drei führenden deutschen Autoherstellern angebotenen Kommunikationssysteme und deren Bedienarten getestet und miteinander verglichen.